Chrisam

Wundertätige universell anwendbare Creme

Zu Beginn der Sommerferien und der Urlaubszeit ist es mir ein Anliegen, Sie mit ein paar Erklärungen für die (hoffentlich) heisse Zeit zu versorgen. Ich möchte Sie an eine ganz besondere christliche Creme (Chrisam) erinnern. Das Chrisam wirkt eigentlich das ganze Jahr hindurch, ja das ganze Leben und ist ein echtes, universelles Wundermittel des Glaubens! Die Aufgaben einer Creme sind uns allen klar: sie soll vor zu starker Sonnenstrahlung und Ungeziefer schützen; sie soll die Körperwunden heilen und Schmerzen lindern; sie soll unsere Haut, die immer stärker dem verrücktspielenden Klima ausgesetzt ist, verschönern und straffen. Eigentlich wird diese Creme in der Kirche traditionellerweise Öl genannt und statt von modernem Eincremen sprechen wir noch immer klassisch vom Salben. In der Zeit des Alten Testaments wurden auserwählte Personen mit Öl zu Königinnen, Propheten und Priestern gesalbt. Diese Tradition lebt in der Kirche bis heute weiter. Mit dem Chrisam Öl werden Kinder bei der Taufe, Jugendliche bei der Firmung und Erwachsene bei der Priesterweihe gesalbt. Warum? Die Salbung eines Menschen mit Öl versinnbildlicht seine Erwählung durch Gott und bringt Segensfülle, Stärkung und Heil(ung) zum Ausdruck. Die Salbung mit Chrisam unterstreicht die Würde des Menschen und seine Zugehörigkeit zu Christus, denn im Griechischen bedeutet Christus der Gesalbte. Der Name weist auf Christus hin, da er immer auch dort gegenwärtig ist, wo mit diesem Öl gesalbt wird. Das Chrisam hat in der Kirche immer schon eine besondere Rolle gespielt. Es stammt aus den Früchten des Olivenbaums; damit es besonders duftet, werden bestimmte Duftstoffe beigegeben. Chrisam hat bei verschiedenen kirchlichen Feiern eine je eigene Bedeutung. Überall dort, wo etwas für das Leben der Christen Wichtiges geschieht, spielt dieses Chrisam also eine große Rolle. Die wundersame Creme (Chrisam) ist eigentlich ein guter Grund, sich auf das Abenteuer unter dem Motto: alle unter einem Dach im Glauben durchs Leben, einzulassen! Dazu wurden Sie zumindest schon einmal gesalbt.

Jarosław Płatuński